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Pinkwashing vermeiden und den Pride Month angemessen unterstützen

Im Juni ist Pride Month und die perfekte Zeit, sich als Unternehmen für die Belange von LGBTQ+ Menschen stark zu machen. Viele Firmen und Organisationen ändern dann ihre Profilbilder auf Social Media in Regenbogenfarben – und das war’s.

Sofern eine Solidarisierung mit queeren Menschen nur aus Marketinggründen erfolgt, spricht man von Pinkwashing. Es entsteht der Eindruck, hier würde sich für die Rechte und Ziele von LGBTQ+ eingesetzt, wobei die Regenbogenfahne oft nur eine Werbemaßnahme ist. Die simple Änderung des Logos reicht nicht aus, um tatsächliche Unterstützung zu zeigen.

Wie geht LGBTQ+ Unterstützung denn richtig?

Besonders diversitäts-fokussierte Arbeitgeber*innen werden im sog. “Pride Index” veröffentlicht. Auf der Website heißt es wie folgt: “In vier Kategorien verschafft unser Index einen Überblick über das LGBTIQ+ Diversity Engagement der teilnehmenden Unternehmen und zeigt dadurch auf, wer als Diversity Champion bereits echte Wertschätzung erfahrbar macht.” Sogar eine Liste der LGBTQ+ freundlichsten Arbeitgeber*innen kann dort aufgerufen werden: https://www.uhlala.com/de/fuer-lgbtiq/#arbeitgeber

Wichtig ist vor allem, dass sich Unternehmen ganzjährig solidarisch zeigen. Von der Firmenwebsite, über Jobausschreibungen bis hin zu gelebter Organisationskultur muss Diversität ein fundamentaler Bestandteil sein. Die Selbstdarstellung sollte dem tatsächlichen Handeln entsprechen.

Sichtbarkeit und Diversität angemessen hervorheben

Diese Schritte sollten beachtet werden, um Pinkwashing zu vermeiden:

  1. Die Regenbogenflagge 🏳️‍🌈 im Pride Month nur verwenden, wenn die Leitkultur der Organisation auch tatsächlich LGBTQ+ insgesamt und über einzelne Zeitpunkte hinweg unterstützt (z. B. queere Mitarbeitende, Beschäftigung von Diversitätsbeauftragten, Einsatz für wohltätige Zwecke usw.).
  2. Events und Aktionen von LGBTQ+ Menschen mitgestalten lassen und sich im Zweifel Hilfe bei entsprechenden externen Angeboten suchen.
  3. Interne regelmäßige Auseinandersetzung mit Themen wie Inklusion und Diversität. Hierzu können Workshops oder Fortbildungen geplant oder kurze Inputs für die Mitarbeitenden integriert werden.
  4. Authentische Geschichten nach außen transportieren. Was passiert aktuell bereits im Unternehmen im Bereich LGBTQ+? Seit wann wird sich für Queerness eingesetzt und warum?
  5. Stereotype vermeiden. Nicht nur schwule Männer in schrillen, bunten Klamotten gehören zu LGBTQ+ Personen. 
  6. Diverse Anlässe und Termine berücksichtigen. Es gibt in ganz Deutschland CSDs und auch weltweite Aktionstage, die sich mit LGBTQ+ beschäftigen. Unter diesem Link gibt es den sog. queeren Kalender: https://queer-lexikon.net/queerer-kalender/. Und hier findet ihr eine Übersicht der geplanten CSDs: https://csd-deutschland.de/events/

Wenn man selbst nicht weiter weiß oder sich über eine geplante Aktion unsicher ist, spricht nichts dagegen, sich beraten zu lassen oder Kooperationen einzugehen. Wer von anderen lernen möchte, darf sich ruhig trauen, in die Kommunikation zu gehen.

Foto: Alexander Grey, Unsplash